Strategische Verküpfung zwischen Digitalisierung und den 4P des Marketings

Im Blogbeitrag zur Digitalisierung habe ich einige Anforderungen und Vorgehensweisen aufgeführt, welche einem Verein helfen können, seinen Weg im digitalen Dschungel zu finden. Diese Hinweise sind stark Projekt- und Umsetzungsorientiert. Gehen wir einen Schritt zurück und schauen uns das ein wenig strategischer an. Dazu hilft uns das 4I-Modell nach Heribert Meffer (Wikipedia). Er verbindet dabei wesentliche Anforderungen an die digitale Welt an die klassischen 4 P des Marketings nach Philip Kotler (Wikipedia).

Auch wenn viele NPOs sich kaum so systematisch Gedanken dazu gemacht haben, implizit ist viel Wissen dazu vorhanden. Dieses kann nun im Rahmen einer Digitalisierungs-Strategie mit den 4I nach Herbert Meffert verknüpft werden. Damit soll erreicht werden, dass die Digitalisierung nicht um der Digitalisierung willen, sondern ziel- und nutzengerichtet umgesetzt wird.

Integrität

Gerade die jetzt laufenden Diskussionen um Facebook und Cambridge Analytical zeigen auf, wie ein gesellschaftlich verantwortungsvolles und ehrliches und ethisches Verhalten notwendig sind. So dürfen zum Beispiel ab einer Vereinsplattform keine Mitlgiederlisten durch nicht berechtigte Personen gezogen werden. Aber die publizierten Kontaktdaten müssen auch aktuell sein. Was nützt ein hübsches Foto eines Vereinspräsidenten, wenn dieser bereits seit zwei Jahren nicht mehr im Amt ist? Daraus lassen sich konkrete Anforderungen an eine Plattform bezüglich Datensicherheit und Datenschutz ableiten.

Individualität

Auch wenn Vereinsmitlgieder gemäss Statuten sich dem Zweck des Vereins verpflichtet fühlen, haben sie unterschiedliche Bedürfnisse. Aber auch andere Stakeholder, welche die digitale Plattform nutzen, haben ihre eigenen Ansprüche. Mit einer guten Stakeholder-Analyse lassen sich so Benutzerprofile festlegen. Damit können individuelle Informationsbedürfnisse, ob als push- oder pull-Information, ob Informationen abzuholen oder abzuliefern, formuliert werden.

Integration

Eine digitale Plattform steht nie alleine da. Sie ergänzt bestehende Kommunikations- und Informationskanäle, wie z.B. eine Clubzeitschrift. Über alle 4 Ps müssen die digitalen Medien auf einander abgestimmt werden. So wird Konfusion vermieden, wiedersprüchliche Nachrichten können nicht entstehen und Ressourcen werden geschont.

Innovation

Auf Grund der Erkenntnisse aus der Stakeholder-Analyse kann auch der Grad der Innovation abgeleitet werden. Eine Stakeholder-Gruppen sind für interaktive Collaboration Tools noch nicht empfänglich und werden darum die Nutzung verweigern. Andere sind froh, dass endlich die Möglichkeiten der modernen ITC ausgenutzt werden.

Zugegeben, es wird auch so nie gelingen, alle Bedürfnisse zu hundert Prozent zu erfüllen. Aber es wird sicher der bessere Weg eingeschlagen, wenn schon mal die Strategie stimmt.

Diese Gedanken- oder Hirnarbeit ist anspruchsvoll. Etwas Unterstützung gibt es von Marcel Niederer.

 
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