NPOs erfolgreich führen

Handbuch für Nonprofit-Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

mit einem Vorwort von Fredmund Malik

Stöger, Roman und Salcher, Martin; Schäfer Poeschel,  2006, ISBN 978-3-7910-2537-7

 

Obwohl das Buch bereits vor einigen Jahren erschienen ist, bin ich erst jetzt darauf gestossen. Schade, denn es bestätigt meine Ansicht über das Management von NPOs im Wesentlichen. Es gilt beim Management von NPOs keine Unterscheidung nach Not-For-Profit oder For-Profit zu machen, sondern eine Unterscheidung von gutem Management und schlechtem Management. Das liegt natürlich auch ganz auf der Linie von Fredmund Malik, der schon immer vehement für gutes Management, also Management Quality statt Quality Management, eintrat.

Nicht nur deswegen kann ich dieses Buch empfehlen, sondern auch, weil es wirklich praxisnah ist.

Autoren

Dr. Roman Stöger ist Associate Partner am Malik Managment Zentrum in St. Gallen. An der dortigen Universität ist er als Dozent tätig. Zu seinen Beratungsmandaten gehören NPOs, Industrie, Banken und Handel.

Dr. Martin Salcher ist RAA mit absolvierter Rechtsanwaltprüfung. Er ist für verschiedene NPOs beratend tätig. Er verfasst das Fachbuch "Non-Profit-Organisationen in Österreich", erschienen im Studienverlag Innsbruck.

Wesentliche Inhaltspunkte

 

NPOs und kompetente Führung sind unverzichtbar

In diesem ersten Teil werden einige grundlegende Tatsachen zum Management von NPOs geklärt. Zum einen die Herausforderungen an das Management von NPOs, dann aber auch sieben Missverständnisse über das Management von NPOs:

1. Missverständnis: NPOs haben nichts mit Wirtschaft zu tun. Daher braucht es hier kein Management.

2. Missverständnis: NPOs sind ganz anders. Daher brauchen sie ganz spezielle Führungsmethoden.

3. Missverständnis: NPOs wissen selbst, was gut ist. Daher gibt es keine Kunden, sondern Leistungsempfänger.

4. Missverständnis: NPOs heissen so, weil sie keinen Gewinn machen oder brauchen.

5. Missverständnis: Management in NPOs ist eine Wissenschaft und braucht daher ausgewiesene Spezialisten.

6. Missverständnis: In NPOs zählen vor allem Kommunikation, Kreativität und Psychologie.

7. Missverständnis: Management von NPOs löst alle Probleme.

Im weiteren werden dann die bedeutung der NPOs in der heutigen Gesellschaft dargestellt, die Abgrenzung zu NGOs anderen ähnlichen Personenvereinigungen erläutert. Die Finanzierung behandelt dann der letzte Abschnitt im Teil I.

Der Kunde steht im Zentrum

Ganz auf der Linie von Peter Duckers "Die fünf entscheidenden Fragen des Managements" wird im Teil II die Rolle des Kunden beleuchtet. Die Leistungsfähigkeit und Kundenorientierung wird beleuchtet und Hilfsmittel vorgestellt, wie eine NPO ihre eigene Leistungsfähigkeit überprüfen kann. Eine Überprüfung führt oft dann zur Entwicklung einer neuen Strategie, welche im nächsten Abschnitt behandelt wird. Ein weiterer Abschnitt ist dann dem Wettbewerb gewidmet. 

Die Leistung entscheidet

Hier wird untersucht, wie eine NPO ihre Wertschöpfungskette gestalten kann. In der Folge wird auch das Produktivitäts- und Kostenmanagement betrachtet. Wichtige Organisationswerkzeuge helfen dann, die Wertschöpfungsketten zu operationalisieren. Mit dem Ansatz "Systematische Müllabfuhr" steht ein praktisches Hilfsmittel zur Verfügung, Effektivität und Effizienz der NPO zu untersuchen und zu verbessern. Dass es dafür auch Mitarbeitende braucht, liegt auf der Hand, womit dieser Teil schliesst.

Die Umsetzung zählt

Ein guter Plan ist nur ein guter Plan, er muss umgesetzt werden. Wie das geschieht, wird im vierten Teil geschildert. Gefordert sind die Führungskräfte einer NPO. Projekte helfen grössere Vorhaben systematisch und zielorientiert umzusetzen. Die Kommunikation unterstützt die Umsetzung. Das Schlusskapitel ist noch dem Change Management von NPOs gewidmet - hier verständlicher als "NPO verändern" ausgedrückt.

Sprache / Verständlichkeit

Jeder Abschnitt ist in einen einleitenden Text und nachfolgenden praktische Anwendungen gegliedert. Während der erste Teil manchmal hohe Konzentration verlangt, ist der praktische Teil gut verständlich und mit anschaulichen Beispielen versehen. Viele Tabellen, Formulare und Beispiele erläutern die Techniken, welche einfach anzuwenden sind.

Einige sprachliche Eigenheiten der Jurispudenz mögen für ungeübte Leser schwieriger verständlich sein, aber die Beispiele sind sehr gut nachvollziehbar. 

Praxisrelevanz

Die Autoren haben sich auf das wesentliche konzentriert. Sie beherrschen die Kunst, wichtige Methoden und Hilfsmittel vorzustellen und diese mit Beispielen auch praxisnah darzustellen. Die verwendeten Methoden und Techniken sind praxiserprobt.

Wer sich intensiv mit der Führung einer NPO beschäftigt, sollte dieses Buch lesen. Werden Erfahrungen aus dem Management von For-Profit-Organisationen mitgebracht, so lernt man, diese für eine NPO angepasst anzuwenden. Ist man noch unbelastet, so helfen die vielen Themen, sich als Führungskraft in einer NPO das Notwendigste anzueignen. 

 

 
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