In vielen Vereinsrechnungen finden wir unter den Aktiven verschiedene Bank-, bzw. Postfinance-Konti. Diese sind mit verschiedenen Rubriken gekennzeichnet. Ist es wirklich nötig, verschiedene Konti zu führen? Diese Frage stellt sich mit den erhöhten Grundgebühren erst recht. Es gibt aber eigentlich nur zwei Kriterien,

welche es sinnvoll erscheinen lassen, mehrere Konti zu führen.

Grundsätzliches zu Bankkonti

Ein Bankkonto zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs genügt vollständig. Alle liquiden Mittel sind an einem Ort. Es braucht keine Verschieben zwischen den verschiedenen Konti, wenn es einmal nicht reicht. Die tiefen Zinsen und hohen Fixgebühren der Bankkonti (auch bei Postfinance), lassen es nicht mehr attraktiv erscheinen, verschiedene Konti zu führen.

Anlagekonti

Wenn reichlich Mittel vorhanden sind, die aber noch keine eigentliche Anlagen in eine Wertschriftenportefeuille rechtfertigen, lohnt es sich, nicht benötigte flüssige Mittel auf einem sogenannten "Anlagekonto" mit einem erhöhten Zinssatz anzulegen. Zu beachten sind dabei die notwendigen Kündigungsfristen, eingeschränken Rückzugsmöglichkeiten oder erhöhten Kosten beim Zahlungsverkehr. Es handelt sich dabei erfahrungsgemäss um Beträge ab ca. CHF 50'000, bei denen es sich lohnt, ein weiteres Konto zu führen. Der Betrag ist aber auch abhängig vom monatlichen Umsatz, bzw. den benötigten Mitteln gemäss Liquiditätsplan.

Verfügungsberechtigung

Die Statuten legen fest, wer zeichnungsberechtigt ist und damit auch über die Mittel verfügen kann. Es kann besondere Konstellationen geben, bei denen zum Beispiel ein Ausschuss über eigene Mittel verfügen kann und für diese auch Rechenschaft innerhalb der Vereinsrechnung ablegen muss. Vorstellbar sind sogenannte "Hilfsfonds", mit welchen Aufgaben finanziert werden, welche nicht durch den Vorstand als laufendes Geschäft erledigt werden. Damit dieser Ausschuss autonom handlungsfähig ist und nach dem dafür gestalteten Reglement seine Aufgabe erfüllen kann, ist ein separates Konto eine Möglichkeit. Aber auch hier können die Zahlungen über das übliche Vereinskonto abgewickelt werden, wenn es irrelevant ist, dass die mitwirkenden Zeichnungsberechtigten über die Vorgänge Kenntnis erhalten.

Aktiven und Passiven

Grundsätzlich spielt es keine Rollen, wenn die flüssigen Mittel nicht getrennt nach möglichen Verwendungszwecken auf verschiedenen Konti geführt werden. Bei der doppelten Buchhaltung ergeben sich mögliche Verpflichtungen aus den Passiven. Diese müssen durch die entsprechenden Aktiven gedeckt sein.

Konsequenzen

Es lohnt sich für den Vorstand, zu prüfen, ob mehrere Bank-, bzw. Postfinance-Konti wirklich sinnvoll sind. Ein zusammenlegen kann, gerade im Tiefzinsumfeld und bei den hohen Kontogebühren, absolut lohnend sein.

 

 

 
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